
Hersteller: | Telltale Games |
Vertrieb: | Telltale Games |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | WinXP/Vista / Pentium IV 1,5 GHz / 256 MB RAM / ca. 350 MB Festplatte [pro Episode] |
USK: | - (noch nicht in Deutschland erschienen) |
Offizielle Webseite: | www.telltalegames.com/samandmax |


Episode I : Ice Station Santa
Was haben Sam und Max nicht schon alles erlebt. Gerade erholt von den Strapazen des letzten Abenteuers, steht plötzlich ein riesiger Roboter vor der Haustür, der mal eben nichts anderes zu tun hat, als das tierische Duo umzulegen. Doch nach einigen Mausklicks ist die Gefahr nur scheinbar gebannt, denn der riesige Metallkoloss war ein Geschenk von niemand anderem als Santa Claus. Warum will der denn den Straßenzug samt Bewohner in Schutt und Asche legen lassen? Um der Frage auf den Grund zu gehen, heizen die beiden gen Nordpol und finden dort verstörte Elfen vor: Der gute, alte Weihnachtsmann ist nämlich ein klein bisschen verrückt geworden und schießt mit einer Uzi auf seine Helferlein. Da das so gar nicht zu dem dickbäuchigen Schlittenfahrer passt, kann der nur von etwas Bösem befallen sein, das Sam und Max nun mittels Exorzismus austreiben müssen. Doch bis es soweit ist, muss noch allerhand erledigt werden. Aber sobald der rote Wohltäter wieder auf den Beinen ist, kommen schon die nächsten Probleme: So steht auch ein Besuch der vergangenen, zukünftigen und der gegenwärtigen Weihnacht an, bei der Sam und Max ihre eigenen Fehler ausbügeln müssen. Doch, mehr wird an dieser Stelle nicht verraten…


Sinnvolle Neuerungen
Wie versprochen haben sich die Entwickler bei 'Telltale Games' der Kritik der Adventuregemeinde angenommen und vielerlei sinnvolle Dinge eingebaut. Gleich zu Beginn fällt das Tutorial ins Auge, das selbst völligen Neulingen im Genre penibel und Schritt für Schritt die Lösung eines Rätsels und die Interaktion mit der Umwelt erklärt. Ebenso neu ist auch das mehrstufige Hilfssystem, das man kurzerhand Max eingeimpft hat. Je nachdem, wie hoch man den Level der Unterstützung einstellt, je mehr mischt sich der gewalttätige Hase in den Spielfluss ein und plaudert nützliche Hinweise aus. Ebenso erleben die Minispiele einen zweiten Frühling, womit von einer Autofahrt, bei der Elmer-Plüschfiguren in einer bestimmten Zeit überrollt werden müssen, über das Spiel „Hau die Ratte“, bis zu einem Rattenboxkampf alles dabei ist. Selbstredend sollen die natürlich den Fluss nicht bremsen, sondern sind von so niedrigem Schwierigkeitsgrad, dass sie hervorragend ins Gesamtbild passen. Die eigentlichen Rätsel hingegen sind deutlich besser ausgearbeitet als in den ersten Episoden von Season eins. Hier hat man wirklich dazu gelernt und bietet dem Spieler richtig gute Rätselkost, bei welcher für jeden etwas dabei ist. Da es oft hin und her geht, kann man Sam nun mittels einem Doppelklick die Sporen geben, womit der sich dann im Laufschritt durch die Straßen bewegt. Apropos Straßen: Neben den obligatorischen neuen Locations in Form des Reiseziels, hat es auch ein komplett neuer Anlaufpunkt in das Adventure geschafft: 'Stinky’s Diner', welcher obendrein auch noch den neuen Charakter der Ladenbesitzerin Stinky einführt. Altbekannte Figuren sind natürlich erneut mit von der Partie, aber haben die wesentlich weniger zu tun.
Leicht verbesserte Optik mit superber Akustik
Auf den ersten Blick scheint sich am grafischen Gerüst wenig getan zu haben. Doch die Neuerungen sind mehr im Detail zu sehen. So stechen bereits nach wenigen Spielminuten die noch besser ausgearbeiteten Animation hervor – und die waren bereits in Season eins Spitzenklasse. Durch die vielen Zwischenanimationen in der Ingame-Grafik wirkt das Spiel nun noch trickfilmhafter. Aber auch die Grafik an sich wurde leicht überarbeitet, wenngleich nicht mit dem Finger darauf gezeigt werden kann. Der optische Gesamteindruck wirkt einfach einen Tick besser. Gleiches gilt für die akustische Untermalung: Die englische Sprachausgabe sucht natürlich wieder seinesgleichen, wobei auch der Witzdichte-Pegel ein Stück höher angesetzt wurde. Ohne lange Drumherum zu schreiben: Die erste Episode ist einfach todkomisch. Musikalisch zeigt sich der erste Season-Happen gewohnt dezent mit tollen Jazz-Melodien, aber auch teils mit rockigem Hintergrund.


Das fängt ja gut an!
'Telltale Games' hat wahrlich Wort gehalten und ist auf die Kritik der Spielergemeinde eingegangen. So vieles wurde verbessert oder erweitert, dass die Season zwei einen bemerkenswerten Start hinlegt. Gags und witzige Ideen en masse. Hier wird gleich aus allen Rohren geschossen. Und das Timing dieser weihnachtlichen Episode könnte kaum besser sein. Denn das Abenteuer schafft damit nicht nur einen spaßigen, sondern auch stimmigen Einklang in die weihnachtlichen Feiertage. Wer die letzte Staffel mochte, der wird den Auftakt zur Runde zwei lieben. Dafür gibt’s von uns eine absolut uneingeschränkte Kaufempfehlung für jeden, der des Englischen mächtig ist. Geniale Episode!
[ 06.12.2007 ]

Episode II : Moai Better Blues
Ganz nach dem Motto "Das Verbrechen macht keinen Urlaub" schusseln Sam und Max gleich nach ihrer Ankunft vom Nordpol ins nächste Abenteuer: Sybil wird von einer übergroßen Dreiecksformation durch die Straßen gejagt. Nach einem kleinen Plausch mit Bosco wird klar, dass es sich dabei um das sagenumwobene Bermuda-Dreieck handelt. Nach kurzer Grübeleinlage ist das übergroße Ding gestoppt und offenbart ein Portal, auf deren anderer Seite sich die Osterinseln befinden. Dort hat man bereits auf das Schnüfflerpaar gewartet, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Denn das Fleckchen Erde befindet sich in einem Notzustand: Ein bevorstehender Vulkanausbruch könnte nämlich von den Osterinseln nicht mehr übrig lassen als einen brennenden Klumpen. Logisch, dass dies die beiden Chaoten verhindern müssen.
Schwächelndes Grafikgerüst
Waren wir bei Folge eins noch richtig von den kleinen grafischen Detailverbesserungen begeistert, verfliegt diese Begeisterung beim Trip auf die Osterinseln - zumindest zu Beginn. Denn das Watscheln auf dem Eiland selbst ist sehr einfallslos und große immer gleich bleibende Flächen bilden den mehrheitlichen Teil. Erst nach Hälfte des Adventure-Happens, als ein Besuch unter Wasser ansteht, wird das Gesehene dann doch noch ansehnlich. Kleine Neuerungen im Spieldesign gibt es auch: So kann man nun mit dem Desoto durch die Straßen heizen und besondere Gegenstände wie einen rollenden Reifen umfahren oder einen fliegenden Ballon mit dem Schießeisen von Himmel holen. Damit schaltet man dann neue Lackierungen für das Wägelchen frei, die umgehend auf der alten Schüssel verewigt werden. Außerdem gilt es dieses Mal deutlich mehr Gegenstände zu bunkern. Zu Spitzenzeiten ruhen rund ein Dutzend Utensilien im Inventar, was für eine einzelne Episode recht beeindruckend ist. Die ist übrigens nach gut drei Stunden am Ende angelangt und ist vielleicht nicht ganz so gut wie die Vorfolge, dennoch erneut jeden Cent wert.


[ 30.12.2007 ]

Episode III : Night of the Raving Dead
Zombies!!! Kaum sind Sam und Max wieder im Lande, da naht schon wieder Unheil. Eine ganze Scharr Untoter watet durch die Straßen und hält die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Wo kommen diese Untoten nur her? Schnell ist klar, die können nur aus Stuttgart kommen. Also geht’s ab ins gute, alte Deutschland, zur Burg im Transsilvanien-Stil, die dem Obermacker ein Heim bietet. Der hört auf den schaurigen Namen Jürgen, liebt Discomusik und nebenbei will er auch noch die Weltherrschaft an sich reisen. Dabei verkörpert er nicht unbedingt den Bösewicht, den man anfangs erwarten würde. Denn Jürgen steht Non-Stop im Licht der Discokugel und hat sicherlich den homoerotischsten Akzent der letzten Jahre. Deutsch oder nicht, der muss auf jeden Fall aufgehalten werden.
„Auf Wiedersehen“ – „Gesundheit“
Bei Episode drei hat sich 'Telltale Games', nach der grafisch leicht faden Vorfolge, richtig ins Zeug gelegt. Den Spieler erwarten erstmalig sogar Wettereffekte wie Regen, Blitz und Donner. Sprachlich hat man ebenso noch mehr Arbeit investiert und die ohnehin bislang brillante Sprachausgabe einen Deut verbessert. Denn sämtliche Deutschen besitzen einen ebenso deutschen Grundakzent. Außerdem kann man sich das Schmunzeln merklich nicht verkneifen, wenn Entwickler 'Telltale Games' absichtlich planlos mit einschlägig bekannten, deutschen Worten um sich wirft. Immer wieder hört man zwischendurch, auch von Sam und Max selbst, einige deutsche Satzfetzen, die natürlich gar keinen Sinn ergeben, aber eben gerade dadurch äußerst humoristisch sind. Nicht ganz so lustig sind dieses Mal die Rätsel. Es gibt zwar einige Grübelmomente, doch manche Knobeleien wirken kaum nachvollziehbar. Vor allem die DJ-Pult-Rätsel, bei der man Knöpfe in der richtigen Reihenfolge drücken muss, damit eine Discostimme Worte wie „Tod“ oder „Abgrund“ durch die Boxen faucht, haben uns beim Spielen beinahe gestört. Richtig gut hingegen ist das gesamte Setting der Episode gelungen. Schon alleine deswegen sollte man sich diese Folge herunterladen. Da wird selbstverständlich jedes Klischee knackhart verwertet oder berühmte Filmeszenen imitiert. Freilich muss bei so einer Episode auch ein Monster a la Frankenstein ins Leben geholt werden und dann bei einer Mini-Dating-Show mitmachen. Aber wir wollen natürlich nicht zu viel verraten. Nur noch so viel: Auch das tierische Duo erwartet eine kleine Überraschung. Kurzum: Viele gute Einfälle, ein spitzenmäßiges Drumherum: So muss eine 'Sam & Max'-Episode aussehen. Ganz klar eine der besten Folgen überhaupt!


[ 26.02.2008 ]

Episode IV : Chariots of the Dogs
Das Finale der letzten Folge ließ den Spieler mit einem Cliffhanger zurück. Denn der paranoide Ladenbesitzer Bosco ist spurlos verschwunden. Eben genau da macht der nunmehr vierte Adventure-Happen weiter. Beim Durchstöbern des völlig leeren Geschäfts machen die beiden Schnüffler in der Kundentoilette eine ungewöhnliche Entdeckung: Ob sie dem Gefasel des Verkäufers, seit Anbeginn der zweiten Staffel, nun geglaubt haben oder nicht: Plötzlich schwebt ein Ufo über dem Gebäude, das kurzerhand Sam und Max an Bord holt. Dort finden sie auch den vermissten Preishochtreiber Bosco, der jedoch in eine Kuh verwandelt wurde. Das muss unbedingt rückgängig gemacht werden. Praktischerweise findet sich an Bord eine Zeitmaschine, mit der das tierische Duo nun von einem Zeitpunkt zum nächsten düsen muss, um den mutmaßlichen Vater von Bosco zu ermitteln. Damit der mithilfe der DNS von der in der Vergangenheit angetroffen Mutter wieder in einen Menschen zurückverwandelt werden kann. Doch dabei trifft man nicht nur auf bereits bekannte Personen, sondern neben Stinkys Großpapa oder Boscos männerfressenden Mutter auch auf Sam und Max in der Kindheit, süchtig nach Videospielautomaten, oder auf Versionen von ihnen in der Zukunft. An Ideen hapert es bei dieser Episode jedenfalls nicht.
Recycling in 4D
Natürlich lassen sich eifrige Adventurespieler nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es durch das Zeitreisen, bis auf das Ufo, praktisch keine echten neuen Kulissen in das Datenpaket geschafft haben. Dennoch kann man zweifelsfrei sagen, dass 'Chariots of the Dogs' die bislang beste Folge der zweiten Staffel ist. Es ist erstaunlich, was für ein Ideenfeuerwerk hier noch so kurz vor dem eigentlichen Finale abgeschossen wird. Das Rätseldesign, das in der letzten Folge einen kleinen Aussetzer zu haben schien, erstrahlt hier wieder in gewohnt gutem Glanze. Daher kann es für uns nur ein Fazit geben: Den Adventure-Happen sollte man sich tunlichst nicht entgehen lassen!


[ 11.04.2008 ]

Episode V : What's New, Beelzebub?
Schwupps ist die Zeit schon wieder vorbei und Entwickler 'Telltale Games' ist bereits beim zweiten Finale der 'Sam & Max'-Staffeln angekommen. Die schließt absolut nahtlos an das offene Ende der Vorgängerepisode an, in welcher es die beiden Chaoten buchstäblich in letzter Sekunde durch das Portal schafften. Doch, wo ging es denn eigentlich hin? Kaum ist die letzte Episode gestartet, landen Sam und sein Kumpane Max am Ufer des berüchtigten Flusses Styx, der bekanntermaßen nirgendwo anders hinführt, als zu Satan persönlich: In die Hölle. Doch wer jetzt an einen mystischen Ort glaubt, der irrt. Genau genommen befindet sich der Styx nämlich in der Kanalisation, direkt unter dem allzu bekannten Straßenzug, in dem das Kultduo seinen Wohnsitz hat. Doch da Boscos Seele leider im letzten Kapitel direkt in die Hölle gewandert ist, muss nun eine Möglichkeit gefunden werden, ihrem Freund, dem paranoiden Ladenbesitzer, wieder Leben einzuhauchen. Um das zu erreichen, müssen Sam und Max Wohl oder Übel der Hölle einen Besuch abstatten. Die besteht jedoch – wer hätte das von 'Telltale Games' anders erwartet – nicht aus Feuer und vor Schmerzen schreienden Menschen, sondern fungiert als eine Art modernes Unternehmen, das sich um die schlechten, irdischen Dinge kümmert - mit Büros, Mitarbeitern und allem drum und dran. Der Wochenkalender zeigt, dass jeden Tag Montag ist und die Uhr steht ewig und ewig auf einer Minute vor Dienstschluss. Ja, das muss die Hölle sein. Doch schon bald wird klar, dass Boscos Seele bei weitem nicht die einzige ist, die gerettet werden muss. Unter anderem ist auch Santa Claus oder Opa Stinky verstorben. Und da jeder in der Hölle seine eigene Art der Verdammnis erleben soll, reisen Sam und Max dieses Mal nicht durch die Zeit, sondern in die verschiedenen Versionen des Schreckens, um ihre Freunde aus den Fängen des Satans zu befreien.
Alles ergibt einen Sinn
Wer sämtliche Vorfolgen bereits gespielt hat, der wird sich sicherlich an eigenartige Geschehnisse erinnern, auf die zum Zeitpunkt ihres Geschehens überhaupt nicht eingegangen wurde. In Episode fünf fädeln sich nun sämtliche Handlungsstränge zusammen, wobei man vor allem die Vorfolge 'Chariots of the Dogs' gespielt haben sollte, um alles zu verstehen. Doch, wir halten natürlich schön die Klappe, denn es winkt eine gelungene Enthüllung, die Ihr schon selbst erspielen müsst. Dabei ist 'What’s New Beelzebub' äußerst dialoglastig. Das liegt sicherlich auch daran, dass man sich für das Finale noch einmal so richtig ins Zeug gelegt hat. In keiner Episode kann man so viele bekannte und neue Locations zugleich bereisen. Außerdem trifft man unzählige Charaktere erneut, teils sogar auf einige aus der ersten Staffel. Lasst Euch das also keinesfalls entgehen, denn diese Folge ist ein wahrlich würdiger Abschluss!


Fazit Staffel zwei (englische Episoden):
Zusammenfassend kann man zweifelsfrei auch die zweite Staffel ohne Abstriche zu einem der wichtigsten Adventure-Titel überhaupt zählen. Besondern positiv an den fünf Episoden ist vor allem die Tatsache, dass die Mannen von 'Telltale Games' Wort gehalten haben und die wenigen Kritikpunkte der Spieler nach den ersten sechs Fällen konsequent ausmerzten. Dabei wurde vor allem das Episodensystem kräftig überdacht: Verband Staffel eins die einzelnen Happen nur lose miteinander, entsteht hier mehr der Eindruck, sich durch ein vollständiges Adventure zu rätseln, das nur in die verschiedenen Folgen zerlegt wurde. Vor allem in den letzten beiden Episoden ist das sehr ersichtlich, da auch Gegenstände weiterverwendet werden können, die bei 'Chariots of the Dogs' ins Inventar wanderten. Unserer Meinung nach können die Entwickler an diesem System festhalten, sollte es vielleicht noch eine dritte Staffel irgendwann auf die heimischen Bildschirme schaffen. Doch, der langen Rede, kurzer Sinn: War die erste Staffel bereits super, die zweite ist absolut genial!
[ 13.04.2008 ]
