
Hersteller: | Atlantis Interactive Entertainment |
Vertrieb: | Flashpoint |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win 98/2000/ME/XP / Pentium III 800 MHz / 64 MB RAM / ca. 3 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 6 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.atlantisevolution.com |


Gewisse Dinge sind nicht ganz ausgereift...
Bereits zu Beginn des Spieles merkt man, dass ein ungeschicktes Handeln schnell zum Ableben Curtis' führen kann. Auch sollte man die Welt mit wachen Augen erkunden, denn in 'Atlantis' kann man Gegenstände vergessen und nur selten kann man zurück und diese nachträglich aufnehmen. So entstehen Sackgassen, die schon einmal zu Frustrationen führen können, wenn man einen Gegenstand übersehen hat. Da hilft eben nur das Laden eines älteren Spielstandes. Ungünstig fanden wir jedoch bei diesen, dass man beim Abspeichern stets einen neuen Spielstand anlegt, wieder und wieder. Es besteht keine Möglichkeit, die bereits gesicherten, vielleicht nun unbrauchbaren Sicherungs-Saves wieder zu löschen. Für Adventurier, die sicherheitshalber oft speichern, heißt das, dass im Laufe des Spieles viele Spielstände zusammenkommen werden. Großer Schwachpunkt: Die Uhr tickt bei zeitkritischen Rätseln weiter, während man im Optionsmenü werkelt und sich eigentlich gar nicht mehr im Geschehen befindet. Zum Letzteren sei zu sagen, dass mittels zig atlantischer Zeichen das Zurechtfinden darin erheblich erschwert wurde. So ist überhaupt nicht ersichtlich, für welches Zeichen welche Option denn überhaupt steht. Bereits in den Vorgängern von den Spielern stark kritisiert, doch anscheinend wurde nicht auf die Wünsche der Käuferschaft eingegangen. Gut hingegen fanden wir allerdings, dass bis zu fünf verschiedene Spieler separat - mit getrennten Spielständen - das Abenteuer erleben können.
… aber die audiovisuelle ist zum Teil sehr gelungen
Überrascht hat uns die durchaus gelungene Grafik der zahlreichen Zwischenanimationen: Schick gerendert und sehr detailreich. Leider kann man dies nicht von der eigentlichen Ingame-Grafik behaupten: Etwas altbacken und weit von konkurrierenden Produkten wie 'Myst IV' entfernt. Da fehlt es einfach an Details in der Spielewelt. Zumindest hat man versucht, den leblosen Rendergrafiken etwas Leben einzuhauchen, auch wenn dies teilweise kläglich gescheitert ist. Paradebeispiel: Auf dem offenen Meer bewegt sich nicht eine Welle des endlosen Ozeans, stattdessen umkreisen den Spieler Haie. Da hätte man Letztere dann eigentlich auch noch weglassen können.
Kompromisslos gut ist jedoch die Musik. Die kann sehr gefallen und reicht von ambienten Melodien a la 'Enigma' bis zu erträglichen Technobeats. Die Synchronisation ist grundsolide, reißt aber im Grunde keinen verwöhnten Adventurier aus dem Hocker, auch aufgrund etwas fader Dialoge.


Steuerung
Die Steuerung ist denkbar einfach erklärt: Man klickt in eine Richtung und im Myst-Stil geht's weiter zum nächsten Bild, in welchem man sich 360° umschauen kann, um die Orientierung zu behalten. Leider klappt das nicht immer zufrieden stellend und man verirrt sich schon einen Raum weiter, da man selbst beim Umschauen nicht weiß, aus welcher Richtung man gerade gekommen ist.
Gegenstände zu benutzen bedarf anfangs auch einer kleinen Einübung. So, muss man nämlich einen Gegenstand, den man aus dem Inventar benutzen möchte erst einmal mit der linken Maustaste aktivieren, dann mit rechter Maustaste bestätigen und erst danach kann das Objekt mit der linken Maustaste benutzt werden. Kann anfangs zu leichter Verwirrung führen, doch nach kurzer Einarbeitung sollte dieses Problem dann auch schnell der Vergangenheit angehören. Man trifft aber zunehmend weniger auf althergebrachte Rätsel, sondern findet sich (manchmal zu oft) in kleinen Mini-Spielchen wieder. Oft sind die zwar nicht sehr anspruchsvoll, doch beim x-ten dieser Spiele kann das Ganze dann schon einmal langweilig werden.
Unser Fazit
'Atlantis Evolution' ist kein Höhepunkt im Adventure-Genre. Es lässt sich aber nicht abstreiten, dass das (leider doch recht kurze) Spiel schon Unterhaltungswert besitzt und zuweilen sogar Spaß machte. Hätte man sich jedoch etwas mehr bemüht - vor allem bei der Ingame-Grafik, Story oder den faden Dialogen - würde das Spiel in unserer Wertung wesentlich höher ausfallen. Abweichler, die bereits Erfahrungen mit der alten Trilogie sammeln konnten, wird man ohnehin nicht davon abhalten können, das Spiel zu kaufen. Newbies sollten sich das aber vorher erst einmal genau ansehen, bevor sie die Brieftasche zücken.
