
Hersteller: | Lighthouse Interactive |
Vertrieb: | dtp |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win 98/98SE/ME/2000/XP / Pentium III 450 MHz / 128 MB RAM bzw. 512 MB RAM (WinXP) / ca. 1,4 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.barrow-hill.co.uk |


Gruselige Atmosphäre …
Im Kopf erschaffen wir die schlimmsten und fürchterlichsten Kreaturen. Wer kennt das nicht: Man sieht einen Horrorfilm und spinnt sich bereits an den gesehen Bissspuren, Kratzern und dem Gesagten der Zeugen ein Horrorwesen oberster Güte zusammen? Genau dieses Gefühl bestimmt das Adventure 'Barrow Hill'. Man will einfach wissen, was vorgefallen und tastet sich, im Laufe des Spieles, immer vorsichtiger nach vorn. Untermalt wird diese schaurig schöne Atmosphäre von den gekonnt eingesetzten Soundeffekten. Man glaubt gar nicht, was dort ein Rascheln und dort ein unbekanntes Geräusch auslösen kann. Das ist eindeutig die große Stärke des Spieles.
... aber sehr schwache Grafik
Die größte Schwäche ist hingegen die sehr altbackene Grafik, die sich nicht auf dem heutigen, technischen Stand bewegt. Animationen sind im Grunde gar nicht vorhanden und wenn, dann nur als eine simple Aneinanderreihung von wenigen Bildern. Lediglich das Intro ist annehmbar gestaltet. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive im Myst-Stil. Man klickt sich somit durch allerhand vorgerenderte Screens, die grafisch - wie eben angemerkt - sehr altbacken wirken. Man hat zwar auf einen gewissen Detailgrad geachtet, doch die enorme Statik, aufgrund der fehlenden oder einfach zu plumpen Animationen, unterstreicht das Argument, dass die Zeiten solcher Spiele längst vergangen sind. Untermauert wird der Gedanke dann noch zusätzlich, dass man sich nicht, wie bei der Konkurrenz, 360-Grad umsehen kann. Sämtliche Blickwinkel sind separate Bildchen. Das erschwert die Navigation zusehends. Nicht selten kommt es vor, dass man sich verklickt und nicht mehr nachvollziehen kann, in welche Richtung man genau gegangen ist.
Hallo, ist da wer?
Im weiteren Spielverlauf trifft man nur sehr selten auf Gesprächspartner und führt dementsprechend ebenso selten Dialoge. Diese sind dann aber sprachlich ordentlich ausgestattet und lassen die verstörende Atmosphäre nicht eine Sekunde abschwächen. Die Informationsgewinnung bezieht sich daher, aufgrund der wenigen Gespräche, auf zahlreiche Schriftstücke, die es zu lesen gilt. Diese Schmökereinlagen sollte man auch tunlichst nutzen, um die Hintergründe der Story verstehen zu können und die Atmosphäre am Leben zu erhalten.


Gruseln im Billigpreis-Segment
'Barrow Hill' hat seine Stärken und Schwächen. Die Grafik hat zwar einen gewissen Detailgrad, doch wirkte das Gesehene einfach zu statisch. Das Wenige, was dann noch animiert ist, bewegt sich - abgesehen vom Intro - fern unserer Zeit. Das gleicht hingegen der geringe Verkaufspreis größtenteils wieder aus. Sehr gelungen, trotz dieser grafischen Steinzeit, ist die akustische Seite. Die baut nämlich eine Atmosphäre auf, die fast das hohe Niveau vom Konkurrenten 'Scratches' erreicht. Daher unser Fazit: Wer 'Scratches' mochte, der wird sich auch mit diesem Adventure schnell anfreunden, teilen die beiden doch fast exakt die gleichen Stärken und Schwächen. Ansonsten möchten wir das Spiel denjenigen empfehlen, die auf Atmosphäre und Rätsel mehr wert legen als auf die Grafik - und obendrein noch den Geldbeutel schonen wollen. Denn 'Barrow Hill' ist bereits im Billgpreis-Segment zu haben.
[ 20.12.2006 ]
