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Off Topic 09: Star Wars - Episode IX
Da ist es – nach einer schier unbegreiflichen Lauflänge von nicht weniger als rund 40 Jahren geht die wohl größte Saga aller Zeiten zu Ende. Es ist das Finale einer langen Reise, die einst mit einem kleinen jungen Namens Anakin begann, von seinem Sohn Luke fortgeführt wurde und schlussendlich von der jungen Rey abgeschlossen wird. Eine verdammt lange Reise: die Reise der Skywalkers.

Entgegengesetzt zu meinen anderen Besprechungen möchte ich dieses Mal das Fazit vorwegnehmen. ‚Star Wars IX‘ hat mir außerordentlich gut gefallen und ließ mich mit einem wohligen Gefühl im Kinositz zurück. Ich sinnierte beim Ablaufen der Credits am Ende über die Freude, die ich verspürte, die Skywalker-Saga zu meinen Lebzeiten noch abgeschlossen sehen zu dürfen. Natürlich bin ich noch weit davon entfernt ein alter Mann zu sein, aber irgendwie fühlte es sich ein wenig wie der Abschluss eines Lebensziels an, alle neun Teile der Hauptsaga – wohlgemerkt im Kino – erlebt zu haben. Für die originale Trilogie, also die Episoden IV bis VI war ich damals leider zu jung oder gar nicht geboren, so musste da die neu aufgelegte „Special Edition“ herhalten. Aber von diesem Detail abgesehen bin ich stolz darauf, wirklich alle Teile im Kino erlebt zu haben. Zudem manche sogar mehrmals. Als damals Episode IV – Special Edition in die Kinos kam, hatte ich durch eine unglückliche Fügung genau den Moment nicht auf der Leinwand gesehen, als Lukes Torpedos den Lüftungsschacht treffen. Dies hat mich so sehr geärgert – obgleich ich das Original in- und auswendig kenne – dass ich tatsächlich einige Tage später noch einmal für diese eine Szene ins Kino gegangen bin. Vielleicht zeigt diese kleine Anekdote, wie viel mir George Lucas‘ Fantasy-Märchen bedeutet. Und als eben solch‘ ein Fan nun das Finale dieser endlos langen Reise miterleben zu dürfen, ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl.
SPOILER-Warnung: Ich weise mit Nachdruck daraufhin, dass ich hier elementare Dinge des Filmes verraten werde. Also bitte nicht weiterlesen, wenn Du den Film noch nicht kennst!
Zum letzten Mal in einer Galaxie weit, weit entfernt
Ein Jahr nach den Geschehnisse von Episode VIII geistert eine mysteriöse Nachricht durch die Galaxis. Der Absender: Niemand Geringeres als der Imperator persönlich. Doch wie kann er noch leben? Sogleich macht sich der von seiner Kraft total benebelte Kylo Ren auf den Weg, den einstigen Anführer des Imperiums zu finden, um ihn zu töten, bevor der erneut die Macht ergreifen kann. Doch es kommt anders: Der mit Maschinen am Leben erhaltene Klon des Imperators macht stattdessen nämlich ein Angebot: Wenn Kylo Ren die junge Rey für ihn tötet, wird ihm eine schier unbegrenzte Macht zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe seiner unbändigen Kräfte hat der Imperator nämlich eine Sternenzerstörer-Flotte jenseits aller Vorstellung geschaffen. Das Angebot: Sobald Rey tot ist, wird Kylo Ren als Imperator die Kontrolle über eben jene Streitmacht erhalten und somit die gesamte Galaxis auf einen Schlag unterdrücken und beherrschen können. An anderer Stelle macht sich Rey duch ihre Jedi-Meisterin Leia Organa mit der Macht vertraut. Doch ihre Bemühungen finden ein plötzliches Ende als völlig verdutzt ein imperialer Spion die Pläne Palpatines offenbart. Nur noch wenige Tage, dann wird eine gigantische Flotte aus Sternenzerstörern die Galaxis mit Gewalt unterwerfen. Rey sieht nur einen Ausweg: Der Schlange den Kopf abschlagen. Also macht sie sich auf die Suche nach dem Sith-Planeten Exogol, um den Imperator ein für allemal zu vernichten.
Keine Zeit zu verlieren
Kaum lief der liebgewonnene Schriftzug und die Einleitungsworte über die Kinoleinwand, da zeigte ich mich in den ersten rund fünf Minuten beinahe gleich ein wenig vom Film überholt. Selbstredend war bekannt, dass Imperator Palpatine wieder eine wichtige Rolle einnehmen würde, doch Kylo Rens Suche nach dem Sith-Planenten Exogol wurde ein klein wenig zu schnell abgehandelt. Sith-Wegweiser erbeutet, dessen Peilung gefolgt, Imperator getroffen – so schnell kann‘s gehen. Ein wenig zu gehetzt – in meinen Augen. Erst am Ende begriff ich dann die Notwendigkeit dessen: Man wollte eben dem Film keine Überlänge zumuten, aber beim Finale dennoch genug Zeit haben, um sich ordentlich bei den Figuren und vor allem dem Zuschauer zu verabschieden. Warum man nicht einfach knallhart in die Überlange gegangen ist, verstehe ich beim Abschluss einer so langen Saga nicht. Gerade für diesen letzten Film hätte ich doch noch einmal aus alle Rohren gefeuert.
Der Imperator ist tot – lang lebe de--- Moment …
Wie gesagt die Trailer verrieten bereits die Wiederauferstehung des Imperators und unterstrichen damit indirekt eine Theorie, die schon lange durch das Netz geisterte. Snoke war kein neuer Sith, der irgendwo aus einer dunklen Ecke des Outer Rim zum Vorschein trat. Nein, Snoke und der Imperator sind ein und dieselbe Person. Genau genommen war Snoke lediglich ein Klon, dessen Geist von Palpatines Bewusstsein bewohnt beziehungsweise gesteuert wurde. Und auch eine weitere wichtige Frage fand endlich eine Antwort: Ich hatte mich nämlich bereits in Episode VII gefragt, was Kylo damit meinte, als er zu Vaders halb geschmolzenen Schädel meinte: „Zeige mir noch einmal die Stärke der dunklen Seite.“ Denn wie konnte das sein? Anakin bekannte sich kurz vor seinem Tod zur hellen Seite und wird nun im „Jedi-Himmel“ wohl kaum seine Meinung geändert haben. Überaschenderweise wurde sogar dieses Detail erläutert. Kylo sprach tatsächlich niemals zu seinem Großvater. Die Stimme, die er in seinem Kopf hörte, gehörte ebenfalls Palpatine, der so nach und nach seinen Geist vergiftete. Generell haben sich die Macher wirklich Mühe gegeben, sämtliche lose Enden zusammenzuführen. Für mich fühlte sich das Gesehene daher größtenteils sehr rund und einfach richtig an. Leider hat diese Vorgehensweise einen kleinen Nachteil: Episode VIII driftet beinahe in die Bedeutungslosigkeit ab. Wären Snokes Szenen sowie die von Kylo Rens und Reys Entwicklung dort nicht thematisiert, könnte man praktisch Episode VII und IX direkt hintereinander schauen und würde letztlich nicht einmal das Gefühl bekommen, etwas zu verpassen. Leider ist genau dieser Punkt die einzige Schwäche, die man schwerlich komplett wegdiskutieren kann. Der Trilogie fehlt die ganze Zeit das übergeordnete Ziel. Durch Teil acht wirkt es sogar ein wenig beliebig. Als hätte man schlicht einfach Stories aneinandergereiht. Aus jetziger Sicht denke ich, dass die komplette Trilogie von J. J. Abrams gedreht hätte werden sollen. Er ignorierte "Der Letzte Jedi" unübersehbar. Zumindest ist dies mein Eindruck, nach dem Finale der letzten Episode.
Viele Fragen, mögliche Antworten
Eine der wichtigsten Fragen, die selbstredend bereits im Netz rege diskutiert wird: Wie konnte der Imperator den Sturz überleben? Fiel er nicht einige hundert Meter in die Tiefe? Ich denke, die Antwort gibt seine Behausung auf Exagol sowie einige (zum Teil nicht mehr kanonische) Star-Wars-Geschichten des damaligen so genannten „Expanded Universe“, welche die Zeit nach der originalen Trilogie weitererzählten. Denn darin kehrte der Imperator ebenfalls zurück. Allerdings nicht mit dem Körper, der da in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ in die Tiefe stürzte. Die Einrichtung auf Exagol dient nämlich unter anderem dem Klon-Prozess. Daher auch die vielen Snoke-Körper. Der im Film zu sehende Darth Sidious ist ebenfalls ein Klon, der jedoch vom Geist des einstigen Sith-Lords bewohnt wird. Es ist also ein anderer Körper, was wir vor allem daran erkennen können, dass er durch Maschinen am Leben erhalten werden muss und zum Teil verkrüppelt ist. Obendrein scheint er vollkommen blind. Erst durch das spätere Absaugen der Macht-Essenz von Rey und Ben werden diese Defizite letztlich behoben und der Imperator bewohnt wieder kurzzeitig einen Körper, der seinem alten ähnelt.

Aber wie konnte der Imperator eigentlich derart viele Sternenzerstörer "herbeirufen"? Die entstammen tatsächlich der dunklen Seite der Macht, die auf Exagol kanalisiert wird. Wer das Rollenspiel 'Star Wars: Knights of the old Empire' kennt, dem ist das Szenario nicht ganz unbekannt. Denn dort stoßen wir gegen Ende auf die so genannte Sternenschmiede, die grundsätzlich einem ähnlichen Zweck dient: Sie erschafft abertausende Kriegsschiffe in Massenproduktion faktisch aus dem Nichts. Allerdings erschuf Palpatine lediglich die Zerstörer, nicht aber deren Besatzung. Die unbemannten Kriegspötte – bis auf das Kommandoschiff und einige wenige andere – im Orbit benötigten daher das Signal, welches Finn und die Bodentruppen letztlich zerstörten. Eine Art Fernsteuerung sozusagen.
Echte Überraschungen
Eine der charmantesten und unerwartetesten Szenen des Filmes dürfte der Auftritt Han Solos sein. Natürlich ist er längst nicht mehr am Leben und Leia wird mit ihren Fähigkeiten hier wohl ein wenig nachgeholfen haben. Doch letztlich scheinen die Hintergründe egal: Das Gespräch zwischen Vater und Sohn bestach mit sehr viel Gefühl. Man konnte regelrecht in Bens Augen lesen, wie sehr er immer noch darunter litt, in seinem Machtstreben den eigenen Vater feige ermordet zu haben. Und Han dringt endlich zu seinem Sohn durch. Die Maske des Kylo Ren fällt zum ersten Mal in der Trilogie und Ben kommt zum Vorschein. Nach der Heilung durch Rey kam er bereits ins Grübeln, aber das Erscheinen seines Vaters – was immer er auch war – besiegelte den Tod Kylo Rens nun ein für alle mal. Ich fand die Idee jedenfalls richtig gelungen, Han noch ein allerletztes Mal mitreden zu lassen!

Nicht ganz so gut gelungen, ist derweil die Offenlegung des Spions in den Reihen der Ersten Ordnung: Ex-General Hux. Als der Finn, Poe und Chewie das Leben mit den Worten rettete: „Ich bin der Spion“, wirkte das leider ein wenig albern. Traut man dem Publikum hier nicht zu, das nach seiner Tat selbst zu erraten? Die Motivation für sein Tun ist auf der anderen Seite für mich jedoch schon nachvollziehbar: Wie man sieht, scheint er vom Herrführer zum ganz normalen Offizier degradiert worden zu sein, der in einer Reihe mit einigen anderen steht und dessen Wort kaum mehr Bedeutung besitzt. Außerdem erduldete er viel Pein durch Kylo Rens Hand. Dass ihn überhaupt jemand ernst nahm, scheint beinahe ein Wunder zu sein. Er sinnt nun jedenfalls nach Rache und es ist ihm egal, ob er damit die Rebellion unterstützt. Hauptsache es trifft Kylo Ren. Ehrlich gesagt mochte ich Hux in den beiden Vorepisoden nicht besonders. Etwas passte da irgendwie nicht. Erst jetzt hat er sich in meinen Augen rehabilitiert und gilt in den wenigen Minuten, die er in Episode IX noch zu leben hat, als ernstzunehmend. Vorher fragte sich sicherlich nicht nur ich zurecht, wie dieser junge Typ überhaupt zum Oberbefehlshaber einer Armee werden konnte.
Für ein letztes Mal: Willkommen zurück, General Calrissian
Die Trailer hatten Landos Rückkehr bereits verraten und ich muss zugeben, ich gab mich zu Beginn ein wenig skeptisch. Billy Dee Williams zeigte sich seit der originalen Sternensaga nur extrem selten noch vor der Kamera. In einer seiner letzten mir bekannten Rollen verkörperte er Redmond Boyle in ‚Command & Conquer 4‘ als durchgeknallter Direktor der GDI. Ein Charakter, den ich von Beginn an einfach nicht mochte. So hatte ich Sorge, dass er in seinem finalen Star-Wars-Auftritt eine ähnliche Nummer abgeben würde. Kurzum: Ich irrte. Landos Rolle ist wirklich eine nicht zu missende Bereicherung der finalen Episode, gibt er sich doch äußerst sympathisch und steht als geschätzter Ratgeber zur Verfügung. Das Gespräch zwischen ihm und Poe hat mir da besonders gefallen. In der Totenwache für Leia Organa fragt Poe völlig verzweilfelt den leblosen Körper der Prinzessin um Rat, als plötzlich Lando das Wort ergreift. Völlig verunsichert stolpert Poe auf ihn zu und will wissen, wie die Rebellion einst das Imperium mit praktisch nichts besiegen konnte. „Wir hatten einander“, antwortet Lando. Allein diese drei Worte sind eine schöne Reminiszenz an die einstigen Tage der originalen Trilogie. Sie weckten bei mir ein richtig schönes Gefühl im Bauch. Absolut großartig!
Lebewohl, Prinzessin!
Offengestanden bin ich noch immer ziemlich verblüfft wie grandios Leia Organas Rolle noch ein letztes Mal sein durfte. Wie wir alle wissen, verstarb Schauspielerin Carrie Fisher Ende 2016 leider vollkommen überraschend. Ähnlich wie Mark Hamill immer mit Luke Skywalkers Rolle verschmolzen sein wird, gilt Mrs. Fisher sicherlich als die eine einzig wahre Prinzessin der Kinoleinwände dieser Welt. Ihr Tod traf viele Menschen hart und ehrlich gesagt hätte ich vermutet, ihre Rolle in der finalen Episode der Star-Wars-Saga, aufgrund mangelnden beziehungsweise älteren Filmmaterials, stark beschnitten und gekürzt zu sehen. Erneut weit gefehlt: Ihre Rolle würde ich sogar als einer ihrer besten Auftritte der gesamten Saga bezeichnen. Ich fand es zwar erst befremdlich, sie nun als Jedi-Meisterin zu sehen, doch eine Rückblende lüftete das Geheimnis ihrer neuen Rolle: Luke hatte sie vor vielen Jahren ebenfalls unterrichtet. Für mich ging das in Ordnung und letztlich mochte ich ihre Rolle als weise Jedi-Meisterin. Generell spielten alle Charaktere der alten Riege extrem sympathisch und übertrumpften gar ein wenig den neuen Cast. Besonders clever gelöst: Leas Aufopferung. Ähnlich wie Luke auf Crait projizierte sie sich nämlich an die Seite Kylo Rens während des Lichtschwertkampfes mit Rey. Dies überrascht den jungen Sith derart, dass er für einen Moment unaufmerksam wird und der Jedi-Ritterin am anderen Ende des Lichtschwerts den entscheidenden Vorteil zum Sieg bringt. Aber ebenso wie Luke bezahlte Leia dies mit dem Leben. Ihr Tod ist jedoch keinesfalls umsonst gewesen, ist sie der Startschuss zur Läuterung des Siths. Rey hätte ihn sterben lassen können – tat sie aber nicht. Stattdessen heilt sie seine Wunden und gibt ihm zu verstehen, dass sie ihn noch immer nicht aufgegeben hat. Ihn: Ben Solo. Erst an dieser Stelle kommt er endlich richtig ins Grübeln und steht – wie bereits besprochen – in einer Art Tagtraum plötzlich seinem Vater gegenüber. Die Maske fällt. Leia, Han, Rey … sie haben mit vereinten Kräften Kylo Ren endlich vernichtet und seinem wahren Selbst eine zweite Chance gegeben. Der Einflussnahme des Imperators entzogen, lässt der wiedererwachte Jedi keine weitere Sekunde verstreichen. Sofort macht er sich auf den Weg zu Rey nach Exogol und steht im finalen Kampf an ihrer Seite gegen Darth Sidious.
Der letzte Blick auf seine Freunde
Eine gerade im Trailer recht emotionale Szene zeigt C-3PO, der ein letztes Mal seine Freunde ansieht. Im Film erfahren wir, dass er Sith-Informationen in seinem Datenspeicher bunkert, die zwar ausgelesen werden können, er jedoch im Anschluss sein Gedächtnis verlieren wird. Leider wird die Emotionalität dieser Szene durch die humoristische Einlage des kleinen Mechanikers komplett zunichte gemacht. Davon abgesehen scheint es niemanden wirklich zu stören, einen Freund zu verlieren. Denn durch die Maßnahme ist C-3PO praktisch auf null zurückgefahren und kann sich an keinen mehr erinnern. Niemand scheint damit ein Problem zu haben, obendrein schafft es R2D2 später in einer kurzen Nebenszene, das Gedächtnis dann doch wiederherzustellen. Mir kam das irgendwie nicht rund erzählt vor, da der Zuschauer ebenfalls nicht eine Sekunde darüber traurig sein muss. Zum Schluss ist ja ohnehin wieder alles gut. Das macht diesen kleinen Handlungsstrang beinahe vollkommen unnütz.

Mark Hamills Erscheinung gibt zwar erneut Fragen auf, was Machtgeister alles können, jedoch störe ich mich nicht an diesem Detail. Ebenso der Tatsache, dass sein X-Wing noch immer funktioniert, obwohl der sich Jahre im salzigen Meerwasser befand. Die Szene, in der Luke seinen alten Jäger mithilfe der Macht aus dem Wasser hebt, ist ein schöner nostalgischer Moment und es wäre schade gewesen, wenn dem die Logik hier im Weg gestanden hätte. Das ist eben 'Star Wars' schon immer gewesen. Nicht alles muss immer plausibel erklärt werden.
Die Schlacht der Schlachten
Imperator Palpatine hat in seinem Exil eine Macht entfesselt, den jenseits von allem steht, was bislang in ‚Star Wars‘ auf der Leinwand zu sehen war. Mithilfe der dunklen Seite der Macht manifestierte er im Geheimen über die Jahre eine Streitmacht, die jede Vorstellung sprengt. Tausende und abertausende Sternenzerstörer, die allesamt nur darauf warten, über die Galaxie herzufallen. Obendrein ist jeder einzelne mit einer Kanone ausgerüstet, die einmal mehr ganze Planeten pulverisiert. Eigentlich scheint es kaum ein Entrinnen zu geben, wäre da nicht die unerschütterliche Rey und zu guter Letzt auch Ben Solo. Endlich erfahren wir etwas über Reys Herkunft, die in Wirklichkeit eine Palpatine ist – die Enkelin des Imperators. Aber da ist noch mehr: Kurz vor der scheinbar unvermeidbaren Niederlage ruft sie die vergangen Jedis zu Hilfe … die sie allesamt erhören: Qui-Gonn, Obi-Wan, Yoda, Anakin, Ahsoka, Mace Windu, Kanan (aus ‚Rebels‘) … einfach alle haben sie erhört und geben ihr eines zu verstehen. Sie ist nicht nur einfach der letzte Jedi. Nein, sie ist alle Jedis, die jemals gelebt haben. Genau so wie der Imperator sämtliche Macht der Siths in sich vereint, tut sie es für die Jedis und die helle Seite. Und das muss eine unglaubliche Kraft sein, in die man einen kurzen Einblick bekommt, als Palpatine alleine die gesamte Flotte der angreifenden Rebellen durch seine Machtblitze in Schach hält. Eine beeindruckende Szene und doch stellt sich Rey ihm tapfer entgegen. Denn es scheint, selbst der mächtigste Sith wird niemals gegen den mächtigsten Jedi bestehen können. Die Hoffnung und das Gute wird – ganz im Sinne eines wahren SciFi-Märchens – immer siegen. Und so zerfetzt Rey förmlich den mächtigsten Sith aller Zeiten, was allerdings auch ihr eigenes Leben beendet. Der totgeglaubte Ben kann diesen Gedanken nicht ertragen und trifft eine letzte Entscheidung: Er überträgt sein Leben auf das ihre. Rey erwacht und für einen kurzen Moment schauen sich beide zum ersten Mal wirklich in die Augen. Doch es wird das letzte Mal sein. Nach einem innigen Kuss, der den einstigen Sith zum ersten und letzten Mal lächeln lässt, sackt er tot zu Boden. Aber sein Opfer blieb nicht ungesehen. Zusammen mit seiner Mutter geht er über in die Macht. Rey hat gewonnen, die Rebellion hat gewonnen. Der Krieg ist vorbei – endgültig!
Was ein Erlebnis!
Zu Beginn hatte ich Sorge, der Film würde vielleicht nicht meine Erwartungen erfüllen, aber ich muss zugeben, alleine die letzten 30 Minuten saß ich unglaublich angespannt im Kinositz. Die Szenen saugten mich förmlich auf. Gerade das Finale – nach Palpatines Tod – ist ein echt richtig schöner Abschluss der Saga, knietief getaucht in eine große Ladung an Erinnerungen und Nostalgie. Wir sehen die verschiedensten Planeten, die sich, durch den Mut der anderen angestachelt, endlich vom Imperium befreien. Wir erleben ein Wiedersehen mit den Ewoks und so vielen bekannten Orten – nicht zuletzt eben jenen, mit dem es für Luke einst den Anfang nahm. Rey reist nämlich zurück zur verlassenen Behausung der Lars-Familie, um die Lichtschwerter ihrer beiden Meister Luke und Leia zu verstecken. Sie bringt sie im metaphorischen Sinn zurück nach Hause. Für Luke waren Onkel Owen und seine Tante Beru die einzigen Eltern, die er kannte. Rey sieht sich um und wird plötzlich von einer vorbeiziehenden, fremden Frau angesprochen. „Wie lautet Dein Name“, fragt sie. Rey zögert kurz und antwortet: „Rey“. Sie schaut darauf in die Ferne und erblickt Luke und Leia als Machtgeister, die ihr hoffnungsvoll entgegen lächeln. Sie blickt zurück und korrigiert sich: „Rey … Skywalker“. In der letzten Szene schaut sie wie ihr Mentor vor so viele Jahren auf die beiden Sonnen am weit entfernten Horizont.

Ein schöneres Ende hätte ich mir für diese Saga nicht wünschen können und ich bin froh, sie komplett miterlebt haben zu dürfen. Natürlich wird es mit ‚Star Wars‘ an allen Fronten weitergehen, aber die wahre Geschichte, die einst durch George Lucas ihren Anfang nahm – und da kann ich nur den Trailer zitieren – lebt für immer ...

[Sämtliche Bilder sind (C)opyright 2019 by Lucasfilm Ltd.]

Falko Tetzner _ 20.12.2019

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